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Die
Schwarz/Weiß Fotos auf dieser Seite stammen aus
"Zeit im Bild", Ausgabe 24/1957,
anderen Zeitungsartikeln und Fotos aus dem Archiv von Herrn Werner Gretzschel,
Jahnsdorf. Wir danken für die Überlassung der Original-Zeitungsartikel
und für die von ihm geschossenen Fotos. |
Nachdem die Katastrophe 1927 ihren Lauf genommen hatten, meldete sich die kommunistische Opposition im Landtag mit Forderungen nach einem wirksamen Hochwasserschutz. Aufgrund von technischen und finanziellen Gegebenheiten ging die Forderung an den damaligen Möglichkeiten vorbei. Daran änderte zunächst auch die Gründung der DDR im Oktober 1949 nichts, unter deren Regierung genau 30 Jahre nach der letzten Katastrophe, nämlich im Juli 1957, das nächste Hochwasser in Berggießhübel eingetroffen war und wiederum schwere Schäden im Stadtgebiet und der Industrie auf dem alten Eisenwerksgelände hervor gerufen hatte. Den Planern und Ausführenden nach der Katastrophe 1927 ist es zu verdanken, daß das mittlerweile umgelegte Bett der Gottleuba und die städteplanerischen Entwürfe zum neuen Gesicht Berggießhübels in die Tat umgesetzt wurden und 1957 Schlimmerers verhinderten. Die latente und ständig
vorhandene Möglichkeit eines weiteren Hochwassers für das Gottleubatal
wurde jedoch letztlich in den 60er Jahren ernsthaft aufgegriffen und führten
zu ersten wirksamen Maßnahmen gegen die ständig drohende Gefahr.
Da man dieser nur durch ein geografisch ausgedehntes System von mehreren
Sperren begegnen konnte, wurde 1962 mit dem Rückhaltebecken Buschbach
begonnen; es folgten der Mordgrundbach bei Bahratal / Hellendorf und die
Rückhaltebecken Friedrichswalde und Liebstadt. Die Maße
der Mauer: Die Bewegungen, denen
die Staumauer ausgesetzt ist, werden durch ein hochkomplexes System
von vertikalen Loten, die durch die gesamte Mauer verlaufen, und anderen
komplizierten Überwachungssystemen kontrolliert. Neben überregionalen
und staatlichen Unternehmungen war u.a. die bis zum Ende der DDR in privater
Hand gebliebene Firma Fischer, Heizung, Sanitär und Rohrleitungsbau
aus Berggießhübel mit der Umsetzung der schwierigen Bauleistungen
beauftragt. Diese hatte unter anderem bereits bei der wasserseitigen Erschliessung
der Sächsischen Schweiz bzw. des Restaurants auf dem Basteifelsen
in den fünfziger Jahren einschlägige Erfahrungen vorzuweisen
und betreut das Objekt auch heute, 30 Jahre nach dessen Entstehung noch.
Selbstverständlich ist die Mauer komplett begehbar und wird 24 Stunden/Tag
von einem Staumeister und seinem Team kontrolliert und betreut. Unterstützt
werden sie dabei von einem hochintelligenten elektronischen Meßsystem.
Das nach 1897, 1927 und 1957 erwartete Hochwasser im 30-jährigen
Rythmus war 1987 dank des rechtzeitig errichteten Systems nicht mehr als
eine Reihe leidiger schwerer Gewitterschauer, der die entsprechenden Orte
nicht schwerer betraf als jeden anderen Ort in Deutschland auch. |
![]() Während der Felshang ausgebaggert wurde, um der zukünftigen Staumauer eine solide Verankerung im Fels zu gewährleisten, wurde die Gottleuba auf "Stelzen" künstlich umgeleitet. Foto: Weissenborn |
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![]() Blick auf die Mauer von der Hartmannsbacher Seite in südöstliche Richtung Foto: B. Fischer |